Beckenschiefstand: Schulter- Nacken-, Kopfschmerzen

Schmerzen und Verspannungen im Bereich der Schultern, des Nackens oder Kopfbereichs können verschiedene Ursachen haben. Häufig sind chronische Schmerzen aber vor allem auf einen Beckenschiefstand zurückzuführen. Um Folgeschäden bei anfänglichen Beschwerden zu vermeiden, wird empfohlen, den Körper auf einen Schiefstand des Beckens untersuchen lassen und im Falle einer Fehlstellung eine frühzeitige Behandlung vorzunehmen.

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Dazu eignet sich eine Physiotherapie, bei der Einlagesohlen empfohlen werden, sowie Übungen und Maßnahmen zum Ausgleich des Beckenschiefstands ausgeübt werden können. Mit den richtigen Schuheinlagen und bei einer regelmäßigen Ausführung bestimmter Bewegungsabläufe kann die Schiefstellung ausgeglichen werden und der Becken findet in eine bessere Position.

Beckenschiefstand und seine Ursachen

Das Becken und das Kreuzbein sind miteinander verbunden. Von dort aus ragt die Wirbelsäule nach oben und ermöglicht eine gerade Haltung. Außerdem sind die Hüftgelenke im Becken verankert, wodurch sich das Becken den Beinen anpasst, sobald diese sich in Bewegung setzen.

Beckenschiefstand

All diese Verknüpfungen funktionieren reibungsfrei, wenn das Becken halbwegs gerade positioniert ist. Das perfekte Becken (Pelvis) ist bei den meisten Menschen allerdings nicht waagerecht ausgerichtet, da der Mensch nie ganz symmetrisch ist. Steh das Becken etwas schief, sollte das in der Regel kein Problem darstellen. Doch ist der Beckenschiefstand besonders ausgeprägt, so kann es schon im Jugendalter zu Schmerzen und Blockaden kommen, die sich im fortgeschrittenen Alter steigern können. 

Doch was sind die genauen Ursachen für einen Beckenschiefstand und wie lassen diese sich erklären? 

Unterschiedliche Beinlängen

Wer unterschiedlich lange Beine hat, neigt dazu einen Beckenschiefstand zu entwickeln. Ist ein Bein über 0,7 mm länger als das andere Bein, wird das Becken verstärkt in Richtung der kürzeren Seite kippen, was auf Dauer Schmerzen und Blockaden verursachen wird. Solch eine meist angeborene Fehlstellung kann mit einer passenden Erhöhung, beispielsweise mit Schuheinlagen ausgeglichen werden. Die Untersuchung der Fehlstellung wird idealerweise von einem Physiotherapeuten durchgeführt, der eine Empfehlung für eine passgenaue Schuheinlage aussprechen kann.

Falsche Bewegungsmuster- und Haltungen

Während die einen unter einer angeborenen Schiefstellung des Beckens leiden, rufen die anderen die Fehlstellung quasi herbei. Nicht allzu selten lässt sich die Ursache für einen Beckenschiefstand im eigenen Bewegungsmuster im Alltag feststellen. 

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Bewegungsmangel, langes Sitzen oder Stehen, einseitig ausgeführte Tätigkeiten oder Haltungsschäden können dem Becken auf Dauer schaden und werden – da selbst gefördert – in der Medizin dem „funktionellen Beckenschiefstand“ untergeordnet. Wird der Körper zu wenig bewegt oder nur einseitig belastet, kommt es zu einem Ungleichgewicht der Muskeln oder – im schlimmen Fall – einer Verkrümmung der Wirbelsäule mit Schmerzen im Nacken-, Kopf- und Schulterbereich als Folge.

Unfälle, Operationen oder Prothesen

Bei plötzlich auftretenden Zwischenfällen wie etwa Unfällen oder Operationen kommt der Körper plötzlich zum Erliegen. Wurde eine Körperhälfte oder ein Körperteil einseitig verletzt und muss still gelegt werden, wird der Körper die andere, gesunde Seite umso mehr beanspruchen, um sich fortbewegen zu können. Infolgedessen werden die stärkeren Muskeln und Gelenke mehr bewegt und die anderen geschont. Dass es da zu Bänderverkürzungen und Fehlstellungen kommen kann, liegt auf der Hand. Es ist daher wichtig, so bald wie möglich mit einer Physiotherapie zu beginnen, um den Körper wieder in sein Gleichgewicht zurück zu bringen und einen Beckenschiefstand frühzeitig zu verhindern, ehe sich der Bewegungsapparat an eine Fehlstellung gewöhnt. 

Skoliose (Wirbelsäulenverkrümmung)

Das Becken und die Wirbelsäule sind durch das Kreuzbein miteinander verknüpft. Somit wird sich eine Fehlstellung im Beckenbereich negativ auf die Wirbelsäule ausüben und andersherum wird eine Verkrümmung oder ein Verschleißen der Wirbelsäule dem Becken schaden. Manchmal lässt sich gar nicht genau feststellen, ob Schmerzen im Rücken- Nacken-, Becken- oder Schulterbereich auf das Becken oder eben auf die Wirbelsäule zurückzuführen sind. Fakt ist, dass beide Körperregionen gleichermaßen gesund gehalten werden sollten, um Beschwerden und Bewegungsbeeinträchtigungen zu vermeiden.

Beckenschiefstand: Behandlung und Maßnahmen 

Es ist wichtig, einen Arzt aufzusuchen, der die genaue Ursache ermittelt und eine entsprechende Therapie einleitet. Zur Diagnose wird zunächst eine äußerliche Untersuchung vorgenommen, wobei unter anderem die Beinlängen gemessen und die Beckenknochen abgetastet werden. Liegt ein Beckenschiefstand vor, wird je nach Ursache und Schweregrad, entsprechend therapiert. 

Orthopädische Maßnahmen

Bei einem Unterschied in der Beinlänge können Einlagen oder Sohlenerhöhungen die Differenz ausgleichen. Sollte ein Bein an das andere angeglichen werden, wird ein starkes Kippen des Beckens in eine Richtung verhindert und der Körper findet in eine waagerechte Position, sodass eine fehlerhafte Körperhaltung vermieden bzw. korrigiert werden kann.

Physiotherapeutische Maßnahmen gegen Beckenschiefstand

Fehlstellungen sowie Haltungsschäden entstehen über mehrere Jahre hinweg und bedürfen eines langwierigen Trainings, um behoben zu werden. Bei einer Physiotherapie werden müde oder überlastete Muskeln zunächst lokalisiert, um dann gezielt trainiert zu werden. Das Training beinhaltet das Anwinkeln der Beine, spezielle Dehn- und Streckübungen des Beckens und der Oberschenkelmuskeln, sowie das Halten von bestimmten Positionen. Meistens ist zusätzlich eine Rückenschule sinnvoll, bei der die korrekte Körperhaltung beim Sitzen, Stehen, Laufen oder Heben antrainiert wird. Auch eine Rückengymnastik kann die Begradigung des Beckens begünstigen. Das Muskelgewebe wird im Rahmen dessen so gestärkt, dass das Becken weniger belastet wird und zu einer entspannten Haltung findet.

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Ein Beckenschiefstand kann durch eine entsprechende Physiotherapie korrigiert werden. Bei anfänglichen Verspannungen oder gar Schmerzen sollte sofort gehandelt werden, um Fehlstellungen gezielt zu beseitigen. So bleibt das Becken dauerhaft flexibel und der Bewegungsapparat wird nicht beeinträchtigt – weder jetzt, noch im Alter. 

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