Die Füße tragen uns ein ganzes Leben lang und bilden das Fundament unseres Körpers. Mit je 26 Knochen, 30 Gelenken und 100 Muskeln ausgestattet, sorgen sie für einen stabilen Stand, Gleichgewicht und Beweglichkeit. Werden die Füße etwa durch anatomische Fehlstellungen, einen ungesunden Lebensstil oder überlastete Bewegungsmuster beansprucht, kann sich – als Folge einer Überlastung – ein Fersensporn bilden. Es gilt schnell und gezielt zu handeln, um eine frühzeitige Rückbildung zu bewirken und langanhaltende Schäden und Schmerzen zu vermeiden.
Was ist ein Fersensporn?
Beim Fersensporn handelt es sich um einen dornförmigen Knochenauswuchs, der sich durch eine falsche Belastung der Füße bzw. Fersen entwickelt. Der knöchrige Auswuchs entsteht im Bereich der Sehnenansätze, wobei sich zwischen einem unteren und oberen Fersensporn unterscheiden lässt. Während sich der Dorn beim unteren Fersensporn an der Fußsohle bildet, setzt er beim oberen Fersensporn an der Achillessehne an. Am Sehnenansatz lassen sich im Rahmen dessen Verletzungen mit einer Entzündungsreaktion feststellen, die schlussendlich für die Schmerzen verantwortlich sind. Das Brennen und Stechen in den Fersen ist also nicht zwingend auf den Fersensporn selbst zurückzuführen, sondern vielmehr auf eine Entzündung des Gewebes drum herum.
Die Symptome eines Fersensporns
Menschen, die an einem Fersensporn leiden, beschreiben einen stechenden Schmerz in der Fußsohle, der sich „wie ein Nagel“ anfühlt. Besonders morgens nach dem Aufstehen und mit dem ersten Auftreten macht sich der Fersensporn unangenehm bemerkbar. Ein leichtes Drücken mit der Hand gegen die betroffene Ferse kann schon Schmerzen an der Fußsohle oder Achillessehne verursachen. Ist zusätzlich eine Rötung oder Schwellung sichtbar, so handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um eine Entzündung im Bereich des Fersensporns. Was sich anfangs durch immer wiederkehrende Schmerzen äußert, kann sich auf Dauer zu einer chronischen Angelegenheit entwickeln, die den ganzen Körper belasten kann. Es gilt frühzeitig zu handeln, um einen noch nicht weit entwickelten Fersensporn schnell zu beheben.
Der Fersenporn und seine Ursachen
Der Fersensporn ist die Folge einer meist kontinuierlichen Überlastung des Fußes. Um der Belastung entgegen zu steuern und einen Ausgleich zu schaffen, lagert der Fuß Kalk an den Sehnenansätzen an, der sich in Form eines knöchrigen Auswuchses bemerkbar macht. Abhängig von der Belastung des Fußes variieren die Größe des Fersensporns und die damit zusammenhängenden Entzündungen und Schmerzen. Je stärker der Fuß beansprucht wird, desto größer wird der Fersensporn und desto stärker fallen auch die daraus resultierenden Beschwerden aus.
Die Gründe für die Entstehung eines Fersensporns sind vielfältig. Häufig geht die Bildungsursache auf naturgegebene Fehlstellungen, langes Stehen oder Gehen, die falsche Ausführung von sportlichen Aktivitäten, eine schwache Muskulatur, Übergewicht oder – schlicht und ergreifend – das Tragen falscher Schuhe zurück.
Bei Übergewicht oder Muskelschwäche, als häufige Folge von mangelnder Bewegung, kommt es deshalb zu einer Überlastung der Füße, da diese das übermäßige Gewicht auf Dauer nicht kompensieren können. Oft ist die Wadenmuskulatur nicht stark genug ausgebildet, um den Körper dauerhaft stabil zu halten. Doch auch bei sportlichen Menschen kann sich ein Fersensporn bilden – vor allem dann, wenn auf angepasste Aufwärm- und Dehnübungen verzichtet wird, die für die Entlastung der Füße beim Sport essentiell sind. Ferner können nicht atmungsaktive Schuhe den Bildungsvorgang des Knochenauswuchses zusätzlich verstärken.
Oft ist der Fersensporn allerdings nicht selbstverschuldet und kann auf Fehlstellungen, die etwa die Wirbelsäule, Beine oder den Becken betreffen, zurück geführt werden. In diesem Fall kann eine Physiotherapie Abhilfe schaffen. Mit angepassten Übungen und Bewegungsabläufen sowie Handlungsempfehlungen können die Füße nach und nach entlastet und eine Rückbildung des Fersensporns bewirkt werden.
Physiotherapie gegen Fersensporn
Die Physiotherapie konzentriert sich auf die Lokalisierung der Schmerzen und prüft, wo diese genau ansetzen. Je nach Schmerzempfindung sowie Verteilung der belasteten Stellen lässt sich auf die Größe des Fersensporns sowie den Entzündungsgrad schließen. In der Regel verzichtet die Physiotherapie auf Medikamente, die etwa schmerzstillend oder entzündungshemmend wirken. Sie konzentriert sich vorwiegend auf den Ursprung der Symptome und somit auf die Entstehungsursache des zusätzlichen Knochenauswuchses. Nur so kann eine Behandlung gezielt angesetzt und eine dauerhafte Lösung gefunden werden. Das Ziel ist es, eine optimale Druckverteilung in den Füßen zu erzielen, um ein Abschwellen des Gewebes um den Fersensporn zu erreichen und die Entzündung allmählich zu senken.
Wichtig ist es, zunächst einmal eine gute Muskelbasis zu schaffen, denn vor allem die Wadenmuskulatur kann viel Gewicht tragen und durch ihre Stärkung den Fuß entlasten. Durch Aufwärm-, Dehn- und Kraftübungen werden nicht nur die Muskeln, sondern auch die Sehnen ausgiebig zu gestärkt. Dabei werden bestimmte Übungsabläufe und Lauftechniken so trainiert, dass sie routiniert in den Alltag integriert werden können. Neben der physikalischen Übungen kann eine Empfehlung bezüglich Schuheinlagen oder anderen Maßnahmen getroffen werden. Im Falle eines Fersensporns helfen nicht nur Schuhe mit einer kleinen Absatzerhöhung, sondern auch spezielle Schuheinlagen, die den Druck auf die Fersen verringern können. So kann der Fuß alleine schon durch das Tragen individuell angepasster Einlagen oder Polster dauerhaft entlastet werden.
Gesunde Füße wirken sich positiv auf den gesamten Körper aus und sorgen für eine ganzheitliche Balance und Ausgeglichenheit. Nur wer sich von Kopf bis Fuß wohl fühlt, kann die richtige Erdung finden und sich auf ein leichtes, unbeschwertes Gefühl freuen.