Der Hammerzeh (Hallux malleus): Ursachen und Behandlung

Bei einem Hammerzeh (Hallux malleus, Digitus malleus) handelt es sich um eine Fehlstellung des Zehs, wobei sich das Mittelgelenk stark nach oben biegt und das Endglied auf den Boden zeigt – wie ein Hammer eben. Diese Form der Erkrankung ist das Resultat von Fußfehlstellungen, die meist nicht angeboren sind, sich aber im Verlauf der Lebensjahre entwickeln können. Zurückzuführen sind diese auf falsches Schuhwerk oder falschen Bewegungsmustern beim Laufen.

Mit entsprechenden Übungen, Schuhsohlen und einer bewussten Körperhaltung kann einer stärkeren Entwicklung eines Hammerzehs vorgebeugt werden oder eine Entstehung erst verhindert werden. Doch wie entsteht ein Hammerzeh überhaupt und worauf lassen sich starke Ausprägungen zurück führen? 

Ursachen für die Entstehung eines Hammerzehs

Ein Hammerzeh ist in den meisten Fällen nicht angeboren, sondern lässt oft auf Fehlstellungen der Füße zurück schließen. So sind etwa Hohlfüße, Ballenzehen oder auch Spreizfüße Vorläufer, die die Entstehung eines Hammerzehs vorantreiben können. Diese Fehlstellungen können vor allem durch Übergewicht oder das jahrelange Tragen von zu engen Schuhen, die die Zehen stauen und das Fußgewölbe verändern können, noch weiter verstärkt werden. Durch die Unbeweglichkeit der Muskeln bei einer Über- oder Unterlastung verformen sich die Zehen über einen längeren Zeitraum hinweg und es bildet sich schließlich der sogenannte Hallux Malleus, der Hammerzeh. Bei stärkeren Ausprägungen kann die Großzehe so stark nach außen abweichen, dass diese unter die anderen Zehen geschoben wird oder eine Verdrängung der anderen Zehen stattfindet. 

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Ein Hammerzeh kann auch im Falle eines Unfall-Traumas entstehen. Bei einem starken Unfall kann sich der Druck auf das Gewebe plötzlich erhöhen, was eine Beeinträchtigung der Durchblutung zur Folge haben kann. Wird dabei die Funktionstüchtigkeit der Nerven und Muskeln verringert, kann dies zur Entstehung eines Hammerzehs führen.

Hammerzeh: Symptome und Diagnose

Der Hammerzeh wirkt sich äußerlich oft durch eine Verformung des Fußes aus. Hat dieser eine gewisse Größe erreicht, können nicht nur starke Schmerzen entstehen, sondern die Suche nach einem passenden Schuhwerk wird zunehmend erschwert. Die meisten Schuhe werden dann meist zu eng, drücken und begünstigen die Bildung von Hühneraugen oder Hornschwielen, die die Zehen selbst aber, auch den Fußballen betreffen können.

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Ob es sich um eine starke oder leichte Ausprägung des Hammerfußes handelt, lässt sich beispielsweise durch einem Physiotherapeuten feststellen, der den Fuß genauer untersucht. Durch die manuelle Bewegung des Zehs kann festgestellt werden, ob es sich um einen steifen oder beweglichen Hammerzeh handelt. So kann der Physiotherapeut eine Behandlung empfehlen, die die Krümmung des Zehs korrigieren kann oder andere Methoden in Betracht ziehen, die für die jeweilige Form des Hammerzehs geeignet sind.

Vorbeugung und Behandlung von Hammerzehen

Ein Hammerzeh lässt sich durchaus vorbeugen oder im Frühstadium noch behandeln. Bei anfänglichen Beschwerden gilt es ganz schnell zu reagieren. Spätestens, wenn Symptome wie Druckschwielen vorliegen, werden dringend Übungen, passende Schuhe, sowie eine angemessene Fußpflege empfohlen. Was genau nötig ist, um den individuellen Hammerzeh zu behandeln, kann im Rahmen einer Physiotherapie ausführlich geklärt werden. Diese kann dabei helfen, eine passgenaue Übungsreihe zu erstellen, um der Fehlstellung korrekt entgegen zu wirken. Empfehlungen für die richtigen Schuheinlagen, eine Zehorthese oder andere Maßnahmen zur Pflege und Behandlung können die Weiterentwicklung des Hammerzehs zusätzlich dämmen.

Übungen gegen den Hammerzeh

Auch beim Hammerzeh hilft Sport und Bewegung. Im Allgemeinen empfiehlt es sich, so oft wie möglich, barfuß zu laufen und auf Strümpfe oder Hausschuhe in der eigenen Wohnung zu verzichten. Auf diese Weise können sich die Füße auf natürlichem Wege bewegen und die Fußmuskeln werden effektiv gekräftigt.

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Mit einem regelmäßigen Fußtraining, das aus einer Abfolge von bestimmten Streck- und Hebeübungen besteht, können die Muskeln stärker trainiert werden, um eine intensivere Bildung eines Hallux malleus zu vermeiden. Um Schmerzen zu verringern, können zudem Maßnahmen wie Kinesio-Taping oder Massagen helfen. 

Passende Schuhe und Schuheinlagen 

Die Gesundheit der Füße hängt vor allem vom Tragen von bequemem, gesundem Schuhwerk ab. So ist beim Kauf der Schuhe darauf zu achten, dass die Füße nicht eingequetscht werden und im Schuh noch „Raum zum Atmen“ bleibt. Um die Füße in ihrer Funktion zu unterstützen, empfehlen sich außerdem Einlagen, die für die jeweiligen Schuhe und den individuellen Fuß angefertigt werden. Eine gepolsterte Einlage mit einer leichten Erhebung kann außerdem dabei helfen, den Fuß zu stützen und zu entlasten. So können weitere Stauungen und Druckbelastungen vermieden und das Fortschreiten des Hammerzehs verringert werden. In manchen Fällen kann eine Schiene, eine sogenannte Zehenorthese, dabei helfen, den Zeh wieder in eine gesunde Position zu korrigieren bzw. die Krümmung nach und nach zu begradigen.

Pflege gegen Schwielen und Hühneraugen

Übermäßige Hornhaut kann zu schmerzhaften Schwielen und Hühneraugen führen, aus denen sich Hammerzehen entwickeln können. Eine regelmäßige Pflege ist also unabdingbar, um „das Schlimmste“ zu verhindern. Dabei gilt es, auf die Nagelform zu achten, die Haut gut einzucremen, sowie die Zehen und Sohlen beispielsweise mit Verbänden zu schützen, wenn schon Druckstellen vorliegen. 

Mit der richtigen Pflege, einem geeigneten Schuhwerk sowie Einlagen und regelmäßiger Bewegung lässt sich die Entwicklung eines Hammerzehs eindämmen, sodass Fehlstellungen korrigiert werden können und eine oft empfohlene Operation verhindert werden kann.

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