Und plötzlich passiert es: Eine falsche Bewegung und das Kreuz schmerzt so sehr, dass jede Rührung zur Qual wird. Ein Hexenschuss? Schon möglich, denn dieser trifft rund Dreiviertel der Bevölkerung im Alter von 30-50 Jahren mindestens einmal im Leben und ist somit sicher keine Seltenheit.
Der Hexenschuss (Lumbago) entsteht oft nach einer eher alltäglichen Bewegung und äußert in Form eines plötzlichen, starken Schmerzes im Bereich des Rückens. Zum Glück dauert der Spuk bei einer Mischung aus Schonhaltung und therapeutischen Übungen meist nur wenige Tage und die Bewegungsfähigkeit kehrt zum Ursprung zurück. Ist der Hexenschuss vorbei, bleiben in der Regel keine Schäden oder Verletzungen zurück. Dennoch wird nach der Genesung empfohlen, Fehlhaltungen im Alltag zu vermeiden sowie Bewegungen zur Stärkung der Muskulatur zu integrieren, um einen erneuten Hexenschuss zu vermeiden.
Wie entsteht ein Hexenschuss?
Der Hexenschuss äußert sich in Form eines Schmerzes, den Betroffene oft als Bohren, Ziehen oder Stechen empfinden. Dabei sitzt er oft zwischen Gesäß und Lende und ist verstärkt auf einer Körperseite spürbar. Wer einen Hexenschuss erleidet, kann sich kaum noch aufrichten, geschweige denn bewegen. Doch was ist die Ursache eines Hexenschusses und warum reagiert der Körper plötzlich so stark auf eine einfache Bewegung?
Für einen Hexenschuss gibt es keine eindeutige Ursache. Es ist meistens die Kombination aus fehlerhaften Körperhaltungen, Belastungen, Stress oder Bewegungsmangel, die das Kreuz letztendlich für eine Weile außer Gefecht setzt. Verfolgt man den körperlichen Zustand von Betroffenen vor dem Auftreten eines Hexenschusses zurück, so kann festgestellt werden, dass in den meisten Fällen schon seit einiger Zeit eine Schwächung der Rückenmuskulatur vorlag. Wird der Körper nicht regelmäßig bewegt und trainiert, kommt es schnell zu einer Verkürzung oder Verhärtung der Muskeln. Auch die Bänder werden unbeweglich und die Nervenfasern reagieren strapaziert. Unter diesen Voraussetzungen kann es leicht passieren, dass der Körper schon bei einer einfachen Hebe- oder Drehbewegung mit einer plötzlichen Blockade reagiert, die ziemlich schmerzhaft sein.
Im Endeffekt hilft nur eins: Prävention – und zwar mit regelmäßigen Übungen und Bewegungsabläufen zur dauerhaften Stärkung der Rückenmuskulatur. Vor allem langes Sitzen im Büro sollte durch sportliche Einheiten ergänzt werden, denn abgesehen von falschen Sitzhaltungen sowie psychischem Stress, kommt es beim vielen Sitzen zu einer Ermüdung der Bänder, Muskeln sowie Nervenfasern. Um den Körper nachhaltig fit und flexibel zu halten gilt es, die Muskulatur dauerhaft zu kräftigen, wobei eine Abfolge von Dehn- und Krafttraining hilfreich sein kann.
Prävention gegen Hexenschuss
Gerade Menschen, die keinen Sport treiben und im Alltag ungesunde Sitz- sowie Stehhaltungen einnehmen, neigen dazu, unter Schmerzen und Verspannungen im Bereich des Nackens, Rückens oder der Schultern zu leiden. Dabei sollte die körperliche Aktivität an erster Stelle stehen, wenn Vorfälle wie der Hexenschuss vermieden werden sollen. Ohnehin kann es nicht schaden, den Rückgrat mit gymnastischen Übungen zu trainieren oder die eigene Körperhaltung, z.B. mit Hilfe einer Rückenschule zu optimieren. All diese Maßnahmen können verhindern, dass eine Blockade in Form eines Hexenschusses überhaupt erst entsteht oder eben wiederkehrt.
Oft fehlt jedoch der nötige Ansporn oder das nötige sportliche Wissen, um ein individuelles Training zu starten, bzw. dieses idealerweise in den Alltag zu integrieren. In solchen Fällen kann eine Physiotherapie Abhilfe schaffen. Dort wird die Ursache eines Hexenschusses untersucht, um ein individuell angepasstes Training zur Kräftigung der Rückenmuskulatur zu erstellen. Das beinhaltet nicht nur eine Rückenschule, bei der richtiges Sitzen oder Gehen antrainiert werden, sondern auch alltägliche Bewegungen, wie das rückenschonende Aufheben von Gegenständen. In einem Training, dass sich auf den Rücken, die Brust sowie den Bauch fokussiert, wird die Wirbelsäule immer wieder belastet und entlastet, um einen nachhaltigen Trainingserfolg zu erzielen. Ergänzend zu einer Physiotherapie können Sportarten wie Pilates, Yoga oder Schwimmen die Muskulatur des Rückens stärken, ohne sie zu überlasten.
Übungen zur Stärkung der Rückenmuskulatur zahlen sich langfristig aus. Mit einem regelmäßigen Training kann die Entstehung eines weiteren Hexenschusses verhindert werden und alltägliche Verspannungen und Schmerzen werden verringert. Ein flexibler, schmerzfreier Körper, der Spaß an Bewegung hat – was gibt es Schöneres als das!