Morbus Scheuermann ist eine häufige Wachstumsstörung der Wirbelsäule, die vor allem Jugendliche betrifft. Durch eine ungleichmäßige Entwicklung der Wirbelkörper kommt es zu einer verstärkten Krümmung der Brustwirbelsäule. Im Alltag kann sie Beschwerden verursachen. Bei frühzeitiger Erkennung, lassen sich Schmerzen und Bewegungseinschränkungen durch gezielte Maßnahmen reduzieren.
Mögliche Ursachen & Symptome
Die genaue Ursache von Morbus Scheuermann ist nicht abschließend geklärt. Es wird vermutet, dass genetische Faktoren, mechanische Belastungen und hormonelle Einflüsse eine Rolle spielen. In vielen Fällen bemerken Betroffene zunächst eine zunehmende Rundrückenbildung, die oft mit Verspannungen einhergeht. Mit der Zeit können Schmerzen im oberen und mittleren Rücken auftreten, insbesondere nach längerem Sitzen oder Stehen. Manche Betroffene berichten zudem von einer schnelleren Ermüdung der Rückenmuskulatur, was sich negativ auf den Alltag auswirken kann.
Behandlung von Morbus Scheuermann
Die Therapie richtet sich nach dem Schweregrad der Erkrankung und den individuellen Beschwerden. Eine frühzeitige physiotherapeutische Betreuung kann dabei helfen, die Wirbelsäule zu stabilisieren, Fehlhaltungen auszugleichen und Schmerzen zu reduzieren.
- Haltungs- und Bewegungsschulung: Durch gezielte Übungen wird die Körperhaltung verbessert und die Beweglichkeit der Wirbelsäule gefördert.
- Kräftigung der Rückenmuskulatur: Eine starke Muskulatur unterstützt die Wirbelsäule und hilft, Fehlbelastungen zu vermeiden.
- Dehnung verkürzter Muskelgruppen: Besonders die Brustmuskulatur neigt zur Verkürzung und sollte regelmäßig gedehnt werden.
- Manuelle Therapie: Blockaden und muskuläre Dysbalancen können durch physiotherapeutische Techniken gelöst werden.
- Atemtherapie: Eine bewusste Atmung unterstützt die Aufrichtung der Wirbelsäule und fördert die Entspannung.
Bei einer ausgeprägten Krümmung kann zusätzlich ein individuell angepasstes Korsett sinnvoll sein, um die Haltung zu korrigieren und die Wirbelsäule zu stabilisieren. In seltenen Fällen, wenn die Fehlstellung besonders stark ausgeprägt ist und konservative Maßnahmen nicht ausreichen, kann eine operative Korrektur in Betracht gezogen werden.
Operation als letzter Ausweg
In sehr seltenen und schweren Fällen, insbesondere wenn konservative Maßnahmen nicht den gewünschten Erfolg bringen und die Verkrümmung der Wirbelsäule stark ausgeprägt ist, kann eine operative Korrektur in Betracht gezogen werden. Dies wird jedoch nur nach sorgfältiger Abwägung und in spezialisierten Zentren durchgeführt.
Fazit
Eine frühzeitige Diagnose und gezielte physiotherapeutische Maßnahmen sind essenziell, um Beschwerden bei Morbus Scheuermann zu lindern und langfristige Einschränkungen zu vermeiden. Durch gezielte Übungen lassen sich Haltung und Beweglichkeit verbessern, sodass die Lebensqualität nachhaltig gesteigert werden kann. Wer an Rückenschmerzen leidet oder eine verstärkte Rundrückenhaltung bei sich feststellt, sollte sich frühzeitig beraten lassen, um geeignete Behandlungsmöglichkeiten zu finden.
Bei stärker ausgeprägter Krümmung kann ergänzend zur Physiotherapie das Tragen eines individuell angepassten Korsetts sinnvoll sein. Dieses unterstützt die Aufrichtung der Wirbelsäule und verhindert ein Fortschreiten der Verkrümmung.
In seltenen Fällen, insbesondere bei sehr starker Krümmung und anhaltenden Beschwerden, kann eine operative Korrektur in Betracht gezogen werden. Diese Entscheidung sollte jedoch sorgfältig und individuell getroffen werden.
Bei Fragen oder für wietere Informationen kontaktiere unser Team gerne, um den passenden physiotherapeutischen Ansatz zu finden und individuelle Übungsprogramme zu erstellen.