Wer an Rückenschmerzen und Steifheit im Rücken leidet, sollte den Symptomen schnell auf den Grund gehen, um schwerwiegende Erkrankungen auszuschließen. Was sich manchmal nach Verspannung oder kurzfristigem Schmerz anfühlt, kann schwerwiegende Ursachen haben. Für Steifheit im Bereich der Wirbelsäule kann die Erkrankung Morbus Bechterew, auch als ankylosierende Spondylitis (AS) bekannt, verantwortlich sein. Im Grunde genommen handelt es sich hierbei um eine chronische entzündliche Erkrankung, die die Wirbelsäule und Sakroiliakalgelenke betrifft.
Betroffene leiden im zunehmenden Stadium an einer Versteifung der Wirbelsäule, die mit Schmerzen und Blockaden einhergehen kann. Mit einer zeitigen Bewegungstherapie, beispielsweise in Form einer Physiotherapie, können Symptome deutlich gelindert werden.
Symptome in der Wirbelsäule und im Rücken
Für Morbus Bechterew sind vor allem genetische Faktoren verantwortlich, wobei Umweltfaktoren oder Infektionen zur Entstehung der Krankheit führen können. Unabhängig von der Ursache verlaufen die Symptome von Morbus Bechterew meistens schleichend, wobei Steifheit, Entzündungen, Blockaden oder Schwellungen auftreten können.
Ein Großteil der Betroffenen klagt über Rückenschmerzen und Steifheit im unteren Rücken, die sich bis zu den Hüften ausbreiten können. Am Morgen und nach Ruhephasen sind die Beschwerden oft am größten, wobei diese sich durch Bewegung mildern lassen.
Im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung kann es allerdings zu einer fortschreitenden Versteifung der Wirbelsäule kommen, wodurch einfache Bewegungsabläufe stark eingeschränkt werden können. Oft wissen Betroffene nicht, ob sie sich lieber ausruhen oder bewegen sollen, da kein Wissen darüber herrscht, welche Bewegungseinheiten und Ruhephasen erforderlich sind, um den Körper einerseits zu stärken, andererseits aber auch gezielt zu entspannen.
Weitere Symptome durch Morbus Bechterew
Schwellungen der Gelenke
Zwar wirkt sich Morbus Bechterew vor allem auf den Bereich der Wirbelsäule aus, doch auch andere Körperteile können betroffen sein. So berichten Betroffene von Schmerzen und Schwellungen in den Schultern, Hüften und Knien, was die Mobilität im Alltag stark einschränken kann.
Augenentzündungen als Folge von Morbus Bechterew
Wer zudem an Rötungen und Schmerzen in den Augen leidet, wird mit einer großen Wahrscheinlichkeit an Morbus Bechterew erkrankt sein. Die als Iritis oder Uveitis bekannte Augenentzündung betrifft ca. 30-40 % der Erkrankten, wobei auch Herz und Nieren betroffen sein können.
Behandlung von Morbus Bechterew
Nach Untersuchungen in Form von Röntgenaufnahmen, MRT oder Bluttests und einer feststehenden Diagnose sollte Morbus Bechterew schnell behandelt werden, um nicht nur die Symptome zu lindern, sondern auch das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen. Wichtig ist es, Bewegungstechniken anzutrainieren, die dabei helfen, die Beweglichkeit aufrechtzuerhalten.
Physiotherapie zur Verbesserung der Beweglichkeit
Ziel einer Physiotherapie im Falle von Morbus Bechterew ist es, durch das Antrainieren von Bewegungsmustern die Flexibilität und Beweglichkeit des Körpers zu steigern, um Schmerzen zu reduzieren. Dazu gehören nicht nur Bewegungseinheiten, sondern auch die Erlernung der richtigen Körperhaltung. Fehl- sowie Schonhaltungen schaden dem Körper und sorgen für ein stetiges Fortschreiten der Erkrankung. Im besten Falle werden Maßnahmen zur Selbsthilfe erlernt, mit denen sich der Alltag gut meistern lässt.
In manchen Fällen kann eine medikamentöse Therapie dabei helfen, Entzündungen zu reduzieren, wobei – je nach Stadium und Intensität der Erkrankung – ein Arzt zu Rate gezogen werden sollte. Insbesondere bei schweren Fällen können Operationen erforderlich sein, um Deformitäten zu korrigieren, wobei diese Maßnahme erst in Anspruch genommen werden sollte, nachdem physikalische Maßnahmen fehlschlagen.
Morbus Bechterew ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die aber behandelbar ist, sofern eine frühzeitige Diagnose und Therapie erfolgen. Sollten die Beweglichkeit des Körpers eingeschränkt sein und Schmerzen den Alltag übernehmen, kann eine Physiotherapie eine gute Option sein, um eine Heilung herbeizuführen.